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Langfristig motiviert lernen
16.12.2020
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Langfristig motiviert lernen

Bei einer berufsbegleitenden Weiterbildung ist vor allem eines gefragt: Durchhaltevermögen. Viele Arbeitnehmer beginnen Fortbildungen oder Studiengänge, ein großer Teil schafft es jedoch nicht bis zum Abschluss. Wie lässt sich neben Job und Privatleben langfristig die Lernmotivation halten? Fünf Strategien für mehr Motivation beim Lernen.

 

 

1. Ressourcen nutzen

Wer sich neben dem Job weiterbildet, sollte sich innerer und äußerer Ressourcen, die beim Lernen helfen, bewusst werden. Aktiviert man diese Ressourcen, kann das einen großen Unterschied bei der eigenen Lernmotivation machen. Hilfreiche Ressourcen können bestimmte Charaktereigenschaften, Fähigkeiten, Denkweisen oder Personen sein.

 

Positives Denken kann z.B. eine für das Lernen förderliche Ressource sein: Sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, was man schon alles erreicht hat. Oder: Sich nicht auf das zu konzentrieren, was nicht funktioniert hat, sondern darauf, was man aus diesen Situationen lernen konnte. Diese Sichtweise kann Zuversicht für den weiteren Lernweg geben. Auch Personen können Ressourcen sein, etwa eine Peer Gruppe, für die man sich mit Gleichgesinnten zusammenschließt.

 

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2. Ziele konkret formulieren

Niemand beginnt ein berufsbegleitendes Studium ohne das Ziel, dieses auch abzuschließen. Sich allerdings zum Ziel zu setzen „Ich möchte mein BWL-Studium abschließen“ ist sehr viel vager formuliert als „Ich bin in drei Jahren Abteilungsleiterin, dafür mache ich meinen Abschluss in BWL.“ Konkrete Ziele lenken die eigene Aufmerksamkeit eher in die gewünschte Richtung als unkonkrete. Falls nötig, kann und sollte man diese Ziele jederzeit anpassen und neu konkretisieren.

 

Auch die Art, wie Ziele formuliert werden, hat einen Einfluss auf die eigene Lernmotivation. Sagt man sich „Ich hebe in sechs Monaten mein Business English auf ein höheres Niveau“ beschreibt man einen positiven erwünschten Zustand. „Ich will nicht mehr bei der Korrespondenz mit internationalen Geschäftspartnern durch meine mangelhaften Sprachkenntnisse negativ auffallen“ signalisiert wiederum, dass man etwas Negatives hinter sich lassen möchte. Das kann von dem eigentlichen Ziel, etwas zu erreichen, ablenken.

 

 

3. Ablenkungen minimieren

Wer sich berufsbegleitend weiterbildet, kennt das: Eigentlich wollte man nach Feierabend noch eine Lernsession einschieben, stattdessen bricht man frühzeitig ab und trifft sich mit Freunden auf einen Drink in der Stadt. Oder die Lernsession wird immer wieder durch E-Mails, Benachrichtigungen oder Anrufe unterbrochen. Das Ergebnis ist dasselbe: Die Aufmerksamkeit ist nicht auf dem Lernstoff, die Lernsession bleibt (nahezu) fruchtlos. Das macht den Lernplan zunichte, führt letztlich zu Stress, die Lernmotivation sinkt, während der Berg an versäumtem Lernstoff wächst. Diesem Szenario lässt sich glücklicherweise entgegenwirken.

 

Erst einmal sollte man sich darüber klar werden, was ablenkend wirkt. Sind es Werbeanzeigen im Browser, die zum Online-Shoppen verführen? Sind es Benachrichtigungen am Handy, die auf die sozialen Netzwerke locken? Sind es Anrufe, Besuche, E-Mails ...? Verschiedene Reize rufen individuelle Reaktionen hervor und jeder Lernende hat ein eigenes Repertoire an Reizen, die die Aufmerksamkeit vom Lernen weglenken. Eine pragmatische Lösung dafür: das Entfernen jeglicher Reizobjekte – alle Browserfenster schließen, die gerade nicht gebraucht werden, alle Benachrichtigungen und Signaltöne deaktivieren, das Handy stummschalten. Bei Familie, Freunden und Kollegen kann man diese „Nicht-Erreichbar-Zeitfenster“ offen kommunizieren – das hat gleichzeitig den netten Nebeneffekt der Verbindlichkeit.

 

 

 

4. Stress entgegenwirken

Wer unter Dauerstress steht, kann nicht erfolgreich lernen. Wenn man sich als Arbeitnehmer neben Job und Familie berufsbegleitend weiterbildet, ist Stress allerdings keine Seltenheit. Schließlich hat der Tag nur 24 Stunden, und so einiges will erledigt werden. Um sich nicht zu verzetteln, sollte man Struktur in den Lernprozess bringen. Dafür bietet es sich an, zuerst einmal folgende Fragen zu beantworten:

 

  • Welche Lernziele verfolge ich?
  • Welche wichtigen Meilensteine erwarten mich bei meiner Weiterbildung?
  • Wie viel Zeit steht mir pro Tag/pro Woche zum Lernen zur Verfügung?
  • Wo liegen meine Prioritäten?

 

Dann geht es ans Eingemachte: Ein Lernplan, der alle wichtigen Lerneinheiten enthält und Puffer für Erholung und Wiederholungen bietet, bringt Form in den Lernprozess. Dieser Lernplan sollte gepflegt, erledigte Einheiten abgehakt und Gelerntes reflektiert werden. Belohnt man positive Ergebnisse mit zusätzlichen lernfreien Zeiten oder kleinen Präsenten an sich selbst, hilft das zusätzlich, das Stresslevel niedrig und die Motivation hoch zu halten.

 

 

5. Kontrolle über das eigene Denken erlangen

Bestimmte Denkweisen können zu Blockaden führen und Lernchancen verbauen: Etwa, wenn man sich selbst für schlechte Ergebnisse verurteilt oder gute Ergebnisse nicht mit Stolz anerkennt, sondern auf pures Glück schiebt. Oder wenn ein Arbeitnehmer, der sich auf der Zielgeraden seiner Weiterbildung befindet, Gedanken nährt wie: „Wenn ich die Zertifizierung nicht schaffe, bin ich ein schlechter Mitarbeiter.“

 

Wer sich dabei erwischt, in solche Denkfallen zu tappen, sollte auf Distanz gehen und einen sachlicheren Standpunkt einnehmen: „Was wäre, wenn es um eine Kollegin oder eine Freundin ginge? Würde ich sie auch als schlechte Mitarbeiterin bezeichnen, wenn sie die Zertifizierung nicht schafft?“ Wahrscheinlich nicht: Eher neigt man dazu, andere aufzubauen und ihnen sachlich und objektiv die positiven Aspekte an der Situation vor Augen zu führen. Das sollte man auch bei sich selbst versuchen. Wer sich nicht von negativem Gedankengut vereinnahmen lässt, ist zuversichtlicher, zukunftsorientierter und selbstwirksamer. In Hinblick aufs Lernen hat das eine entlastende und letztlich motivierende Wirkung.


Beitrag von Seminarmarkt.de
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Titelbild: (C) abscent / depositphotos
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