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Sprachen lernen – fit in Business Englisch und Co.
31.08.2021
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Sprachen lernen – fit in Business Englisch und Co.

In wenigen Wochen eine Fremdsprache beherrschen – selbstverständlich ganz intuitiv und mühelos: Das ist der Traum vieler, die sich ins Abenteuer Spracherwerb stürzen. Erwachsene, die eine Sprache richtig lernen möchten, können sich jedoch von diesem Gedanken verabschieden. Ohne Mühe geht es nicht. Deswegen sollte man die Antworten auf folgende Fragen kennen, bevor es mit dem Lernen losgeht: Welche Sprache ist die Richtige für mich? Wie funktioniert Spracherwerb überhaupt? Wie lange dauert es, bis ich eine Sprache fließend spreche? Und was ist die beste Methode, um sie zu lernen?

 

 

Welche Sprache zu lernen ist sinnvoll?

Die Motivation spielt eine große Rolle beim Lernerfolg. Wer eine Sprache lernen möchte, um seinen Lebenslauf aufzupeppen oder zum Zeitvertreib, hat schlechte Karten. Solche Motive allein reichen oft nicht aus, um dauerhaft am Ball zu bleiben. Wer hingegen schon Berührungspunkte mit der Sprache hat, sei es im privaten oder beruflichen Bereich, wird die erlernten Sprachkenntnisse direkt anwenden können, was die Motivation steigert.

 

Meistens wird Englisch als Verkehrssprache verwendet, allerdings kann das je nach Umfeld variieren. Wer die Sprache vor allem im Job spricht, sollte einen spezialisierten Kurs in Betracht ziehen, beispielsweise Business Englisch, der auf die eigene Branche zugeschnitten ist. Grundkenntnisse im Small Talk sind aber trotzdem unerlässlich, um sich nach der gelungenen Präsentation nicht beim anschließenden Geschäftsessen zu blamieren. Neben reinem Sprachunterricht tragen auch interkulturelle Trainings dazu bei, die eigenen Kompetenzen zu verbessern. Schließlich müssen bei der Zusammenarbeit nicht nur sprachliche, sondern auch kulturelle Gepflogenheiten berücksichtigt werden.   

 

 

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Wie funktioniert Spracherwerb?

Der Spracherwerb wird bei Kindern durch ein genetisches Programm gesteuert. Erwachsene lernen hingegen nicht mehr intuitiv, sondern deduktiv. Das bedeutet, sie leiten sich neues Wissen von Regeln ab. Systematisches Lernen ist somit unerlässlich, um sich eine Sprache richtig anzueignen. Ansonsten besteht die Gefahr, sich falsche Regeln einzuprägen, die sich nicht mehr ohne weiteres aus dem Gedächtnis löschen lassen.

 

 

Wie lange dauert das Sprachenlernen?

Wie viel Zeit man einplanen muss, hängt auch von der Sprache ab. Die School of Language Studies hat Sprachen in vier Kategorien eingeteilt, die sich danach richten, wie sehr Sprachen der Ausgangssprache – in dem Fall Englisch – ähneln. Laut dieser Kategorisierung benötigt ein englischer Muttersprachler etwa 24 bis 30 Wochen bzw. 600 bis 750 Unterrichtsstunden, um Deutsch zu lernen.

 

Andersherum mag es vielleicht nicht ganz so lange dauern, da Englisch uns im deutschsprachigen Raum häufiger begegnet. Eine Person, die in der Schule oder im Elternhaus eine Zweit- oder Fremdsprache gelernt hat, ist zudem bei Sprachen im Vorteil, die mit dieser verwandt sind. Kenntnisse in Französisch oder Italienisch helfen beispielsweise beim Spanischlernen. Deutsche haben indes zum Beispiel bei Holländisch Vorteile, da beide Sprachen zu den germanischen Sprachen zählen und daher Ähnlichkeiten aufweisen. Trotzdem: Auch in vergleichsweise zugängliche Sprachen muss man viel Zeit investieren, wenn man sie sicher beherrschen möchte. Je schneller man sich die Kenntnisse aneignen will, desto verdichteter muss der Lernplan sein. Hin und wieder Filme und Serien in der Originalsprache zu schauen, reicht dann nicht aus.

 

 

 

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Wie lange sollte man am Tag eine Sprache lernen?

Es ist wichtig, sich realistische Ziele zu setzen. Eine Person mit geringen Englischkenntnissen, die etwa 40 Stunden die Woche arbeitet und nebenbei noch familiäre Verpflichtungen und andere Hobbys hat, sollte nicht davon ausgehen, dass sie in wenigen Wochen eine Präsentation über ein komplexes Thema auf Englisch halten kann. Stattdessen ist es sinnvoller, sich täglich Zeitfenster freizuhalten, um Vokabeln, Grammatik und Aussprache zu üben. Ein guter Richtwert, wenn man nach einem Jahr spürbar weiter in der Zielsprache sein möchte, sind durchschnittlich zehn neue Vokabeln pro Tag, plus eine Wiederholung der bereits gelernten Vokabeln. Das kann je nach Sprache unterschiedlich lang dauern – bei holländischen und englischen Vokabeln ist das weniger anspruchsvoll als bei Sprachen, bei denen man noch ein anderes Schriftsystem dazulernen muss, wie es etwa im Russischen oder bei chinesischen Sprachen der Fall ist. Zum Glück gibt es jedoch zahlreiche Sprachkurse im In- und Ausland sowie Apps, die dabei helfen, die eigene Wunschsprache in Angriff zu nehmen.  

 

 

Welche Sprachlern-Apps gibt es?

Sprachlern-Apps haben den Vorteil, dass sie zeitlich flexibles Lernen ermöglichen. Mal eben eine Lektion in der Bahn abzuschließen oder sich in der Mittagspause mit einem Tandem-Partner aus Spanien zu unterhalten ist mit Apps möglich.

Zu den bekannteren Sprachlern-Apps zählen zum Beispiel:

  • Babbel
  • Duolingo
  • Mondly
  • Rosetta Stone
  • Busuu
  • LinQ
  • MosaLingua
  • MemRise

Fremdsprache per App lernen

Die Lernkonzepte hinter den Apps unterscheiden sich stark. Die einen setzen auf Lernspiele und Übungslektionen, andere basieren eher auf Videos. In manchen Fällen dient die App auch lediglich als Vermittlerin zwischen Muttersprachlern bzw. Lehrkräften und Sprachinteressierten. Vor allem bei kostenpflichtigen Apps sollte man also genau überlegen, ob sie das bieten, was man benötigt. Manchmal werden Apps auch von Seminaranbietern eingesetzt, etwa als Ergänzung zu Lerneinheiten, da sie den Teilnehmenden ermöglichen, die Inhalte selbstständig zu wiederholen.

 

 

Brauche ich einen Sprachkurs und wenn ja, welchen?

Wer sich nur ein paar nützliche Grundlagen aneignen möchte, um etwa im Urlaub die Speisekarte lesen zu können, ist mit einer guten Sprachlern-App bestens aufgestellt – vorausgesetzt, man verfügt über ein gewisses Maß an Selbstdisziplin und verliert nicht schnell die Motivation. Denn eine Erinnerungsnachricht der App, dass man sein Tagesziel noch nicht erreicht hat, wirkt oft weniger motivierend als ein wöchentlicher Sprachkurs. Das liegt nicht nur an den meist höheren Kosten von Sprachkursen im Vergleich zu Apps, die auf viele Menschen einen gewissen Druck ausüben, sondern auch am Gemeinschaftsgefühl. Ein Sprachkurs – virtuell oder in Präsenz – kann durch eine positive Gruppendynamik den Lernerfolg erhöhen. Theoretisches Wissen über eine Sprache ist mit Trockenübungen beim Schwimmen vergleichbar – eine gute Grundlage, aber ohne Übung geht man im Zielland unter. Im Kurs profitiert man nicht nur von eigenen Fehlern, sondern auch von denen der Mitlernenden. Positive Emotionen fördern die freiwillige, wiederholte Beschäftigung mit der Sprache. Gruppenunterricht ist also meistens die effektivere Lernform. Ein weiterer Vorteil: Er ist oft günstiger als Einzelstunden. Wer jedoch eine individuelle Betreuung bei bestimmten Lernlücken benötigt (etwa in der Grammatik) und das Gefühl hat, in der Gruppe unterzugehen, ist vorerst im Einzelunterricht besser aufgehoben.  

 

Damit der Gruppenunterricht fruchtet, ist ein ähnliches Sprachniveau der Teilnehmenden wichtig. Um das eigene Sprachniveau herauszufinden, sollte man einen Einstufungstest machen. Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) unterscheidet zwischen drei grundlegenden Levels (A bis C), die jeweils in zwei Niveaustufen unterteilt werden:

 

  • A1: Anfänger bzw. Anfängerin
  • A2: Grundlegende Kenntnisse
  • B1: Vieles wird verstanden, besonders vertraute Themen
  • B2: Komplexe Texte und Fachdiskussionen
  • C1: Flexibler Einsatz der Sprache ohne langes Wörtersuchen
  • C2: Annähernd muttersprachliche Kenntnisse

Sprachlevel von A1-C2

Wie kann ich meine Sprachkenntnisse nachweisen?

Online-Einstufungstests helfen dabei, sein Sprachniveau für die eigene Orientierung zu ermitteln. Auch Anbieter von Sprachkursen testen ihre Lernenden – oft online oder in der ersten Unterrichtsstunde. Es gibt jedoch einige international anerkannte Zertifikate, mit denen man seine Sprachkenntnisse nachweisen kann.

 

Im englischsprachigen Bereich haben sich folgende Zertifikate etabliert:

  • Cambridge Certificate
  • GMAT
  • IELTS
  • LCCI
  • TELC
  • TOEFL
  • TOEIC

 

Da der Erwerb eines Zertifikats mit Kosten verbunden ist, lohnt sich das Zertifikat nur, wenn man sich auf eine Stelle bewerben möchte, wo konkret eines gefordert wird. Universitäten im In- und Ausland verlangen beispielsweise oft einen Nachweis der relevanten Sprachkenntnisse. Wer also über ein Studium nachdenkt, sollte sich frühzeitig informieren, welches Zertifikat gefordert wird. Für die Prüfung muss nämlich etwas Vorlauf eingeplant werden. Eine gründliche Vorbereitung auf das Englisch-Zertifikat TOEFL kann beispielsweise zwei bis vier Wochen dauern.

 

Fremdsprachen die oft in Stellenausschreibungen gefordert werden
Platz 1 bis 5 inkl. passendem Sprachkurs:
  1. Englisch
  2. Französisch
  3. Spanisch
  4. Italienisch
  5. Russisch
Chinesisch ist nicht unter den Top 5, wird jedoch bei Stellenausschreibungen für Mitarbeitende im Vertrieb und Wareneinkauf zunehmend nachgefragt.

 

Lohnt sich eine Sprachreise bzw. ein Sprachkurs im Ausland?

Urlaub machen und ganz nebenbei eine Sprache lernen – das Angebot klingt verlockend. Ob sich das wirklich lohnt, hängt jedoch von den eigenen Bedürfnissen ab. Eine Sprachreise bzw. ein Sprachkurs im Ausland hat den Vorteil, dass er eine Kombination aus Theorie und Praxis bietet, die man im Heimatland nicht so bekommt. Die gelernten Kenntnisse können vor Ort direkt angewendet werden, was Lernenden Erfolgserlebnisse beschert. Das Gelernte wird mit konkreten Erlebnissen verknüpft und bleibt somit besser im Kopf. Um den Lernerfolg zu maximieren, sollte man sich auch außerhalb der Kurse mit Muttersprachlern umgeben. Wer etwa auf Mallorca Spanisch lernen will, außerhalb der Kurse jedoch nur Deutsch spricht, verschenkt das Potenzial einer Sprachreise.

Fremdsprache per Sprachreise lernen

Bei der Planung sollte man eine Balance finden zwischen Urlaub und Unterrichtszeit. Wer sich mehr erholen als lernen möchte, darf nach der Reise keine deutlichen Verbesserungen erwarten. Morgens bis abends in einem Intensivkurs zu sitzen und zu pauken, ist jedoch auch nicht empfehlenswert. Dann endet der Tag eher früh im Hotelbett als in der Strandbar, wo man entspannt mit Muttersprachlern ins Gespräch kommt. Ein bedeutender Nachteil von Sprachreisen bzw. Sprachkursen im Ausland sind die Kosten. Anreise, Unterkunft, Verpflegung – all das kommt zu den reinen Kursgebühren hinzu. Eine Sprachreise sollte also deutlich mehr bieten als der Sprachkurs zu Hause, damit sie sich lohnt.

 

 

 

Checkliste: Sie kommen mit dem Sprachenlernen nicht weiter? Dann stellen Sie sich folgende Fragen:

  • „Warum lerne ich diese Sprache? Habe ich im Privat- oder Berufsleben einen Mehrwert davon?“ Die persönliche Motivation muss vorhanden sein! Wenn sie fehlt, investieren Sie Ihre Zeit lieber in andere Skills.
  • „Lerne ich regelmäßig? Bin ich bei der Sache, wenn ich Vokabeln, Grammatik und Co. übe?“ Falls nicht: Planen Sie sich gezielt Intervalle zum Lernen ein. Die dürfen kurz sein, sollten aber fest in die Tagesplanung integriert werden.
  • „Lerne ich nur für mich oder bekomme ich Unterstützung von einer Lehrperson?“ Wenn Sie bisher nur eigenverantwortlich mit Lehrbüchern oder einer App gearbeitet haben, könnte ein Sprachkurs den Durchbruch bringen. Dort können Sie Fragen stellen und von dem Kontakt mit Gleichgesinnten profitieren.     
  • „Pflege ich Kontakte zu Muttersprachlern meiner Zielsprache?“ Falls nicht, suchen Sie den Kontakt. Dabei könnten Auslandsaufenthalte oder ein Sprachaustausch helfen.

 

Motivation im Sprachkurs

  Seminarmarkt.de/Seminare
Beitrag von Seminarmarkt.de/Seminare
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Titelbild: © Devon /depositphotos
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